Zersetzung einer Umweltgruppe

Einflussnahme von MfS, SED und staatlichen Einrichtungen
auf eine (nicht-kirchliche) Umwelt-Gruppe in Erfurt

mit Original-Stasi-Akten und einem Abkürzungsverzeichnis

Vorbemerkungen

Die nachfolgende Übersicht stellt die Überwachungsstrukturen und repressiven Maßnahmen des "Ministeriums für Staatssicherheit der DDR" (MfS), aber auch im Zusammenspiel mit dem staatlichen Einrichtungen und der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) auf eine Erfurter Umweltgruppe des Kulturbundes der DDR während der 1980er Jahre dar. 

Obgleich diese (nicht-kirchliche) Umweltgruppe lediglich öffentliche Diskussion und demokratische Teilhabe an der Umweltschutzpolitik der DDR eingefordert hat, gerieten deren Protagonisten bereits wenige Wochen nach Gründung dieser Interessengemeinschaft Umweltschutz/Umweltgestaltung (im Folgenden auch Umweltgruppe oder Erfurter Umweltgruppe genannt) unter den Verdacht der Politisch-Ideologischen Diversion (PID) und Politischen Untergrundtätigkeit (PUT) ins Blickfeld des MfS.

Die umfassenden Überwachungs- und Zersetzungs-Maßnahmen zu besonders engagierten Personen sind auf mehrere Tausend Seiten umfassenden Unterlagen des MfS dokumentiert. Diese Dossiers stellen neben weiteren Archivmaterialien die hauptsächlichen Informationsquellen der nachfolgenden Ausführungen dar.