Die Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in der DDR war eine der ersten regionalen Versammlungen in Europa im Rahmen des Konziliaren Prozesses, eines gemeinsamen „Lernwegs“ christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Sie fand in drei Vollversammlungen im Zeitraum zwischen Februar 1988 und April 1989 statt. Weltweit gab es eine Reihe von Ökumenischen Versammlungen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung [1]. Die Ökumenische Versammlung in der DDR fand 1988/89 kurz vor der politischen Wende statt und hat darin eine ganz besondere Wirkung entfaltet.
Die Ökumenische Versammlung (ÖV) trat mit 146 Delegierten aus 19 Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften vom 12. bis 15. Februar 1988 in Dresden zur 1. Vollversammlung zusammen. Hinzu kamen 27 Beraterinnen und Berater. Es folgten die 2. Vollversammlung vom 8. bis 11. Oktober 1988 in Magdeburg und die 3. Vollversammlung vom 26. bis 30. April 1989 wiederum in Dresden. Die 3. Vollversammlung nahm 12 Ergebnistexte und weitere Dokumente an:
1. Umkehr zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung / Theologische Grundlegung
2. Solidarität
1. Leben in Solidarität - eine Antwort auf weltweite Strukturen der Ungerechtigkeit
2. Leben in Solidarität mit Ausländerinnen und Ausländern
3. Mehr Gerechtigkeit in der DDR - unsere Aufgabe, unsere Erwartung
4. Der Übergang von einem System der Abschreckung zu einem System der politischen Friedenssicherung
5. Orientierung und Hilfen zur Entscheidung in Fragen des Wehrdienstes und der vormilitärischen Ausbildung
6. Aspekte der Friedenserziehung
7. Kirche des Friedens werden
8. Auf der Suche nach einer neuen Lebensweise in der bedrohten Schöpfung
9. Den Menschen dienen - das Leben bewahren
10. Ökologie und Ökonomie
11. Energie für die Zukunft
12. Der Wert von Information für Umweltbewußtsein und -engagement
Unter den weiteren Dokumenten befindet sich auch ein „Brief an die Kinder“, in dem einleitend das Anliegen der ÖV erklärt wird: „Die Erde, auf der wir leben, ist sehr bedroht. Schuld daran sind wir, die Erwachsenen. Aber einige haben es doch noch gemerkt. Deswegen haben sich zum dritten Mal viele Menschen getroffen, um darüber nachzudenken, was zur Rettung der Erde geschehen muss...“
(aus Wikipedia)
Am 1. Dezember 2012, 13 bis 21 Uhr, Erfurt, in der dann neu eröffneten Bildungs- und Gedenkstätte der ehemaligen Stai-U-Haft Andreasstraße
u.a. mit Dr. Heino Falcke, Dr. Steven Brown, Dr. Martin Böttger, Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe, Bernd Winkelmann, Annemarie Müller, Margarethe Misselwitz, Philipp Brückner.