Durchbruch im Streit um Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis

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  • Gedenkort: In der Diskussion über die Nutzung der ehemaligen Stasi-U-Haft konnten die ersten Differenzen beigelegt werden. Einen Lern- und Gedenkort soll es werden, laut einer gemeinsamen Erklärung. Foto: Peter Riecke

Die Differenzen scheinen beigelegt: Zur Zusammenarbeit in der künftigen Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße gibt es jetzt eine Erklärung von Freiheit e.V. und Gesellschaft für Zeitgeschichte.

<text><location base="Erfurt">Erfurt</location>. Der Verein Freiheit e.V. sieht im Streit um die geplante Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis in der Erfurter Andreasstraße den Durchbruch erreicht. "Wir haben einiges durchsetzen können, das Bildungsministerium hat sich auf uns zubewegt", sagte der Vorsitzende des Vereins, <person base="Joachim Heise">Joachim Heise</person> am Freitag. Am Nachmittag sollte im Bildungsministerium ein Kooperationsvertrag unterzeichnet werden, wonach der Verein, dem ehemalige Insassen des Gefängnisses angehören, eine Mitwirkung an Entwicklung und Betrieb der Gedenkstätte zugesprochen bekommt. </text><text>Beteiligt werden laut Bildungsministerium ferner die Stiftung "Gedenken-Erinnern-Lernen. Thüringer Stiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur" und die Vereine "Gesellschaft für Zeitgeschichte e.V." und "Vereinigung der Opfer des Stalinismus Bezirksgruppe <location base="Erfurt">Erfurt</location> e.V.". Unter anderem sieht der Vertrag laut <person base="Joachim Heise">Heise</person> vor, dass ein eigener Beirat mit jeweils drei Mitgliedern der Vereine die Arbeit der Gedenkstätte begleiten soll. </text><text>Zudem werden die Vereine in die Findungskommission für einen Gedenkstättenleiter einbezogen. Die Kommission müsse einen einvernehmlichen Vorschlag machen. "Ohne uns wird da also gar nichts gehen", sagte <person base="Joachim Heise">Heise</person>. Weiterhin könnten die Vereine ein Mitglied in eine Arbeitsgruppe entsenden, die ein Konzept für die geplante Gedenkstätte ausarbeiten soll. </text><text>Das Gefängnis soll nach Plänen der Landesregierung zu einem zentralen Ort der Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur in <location base="Thüringen">Thüringen</location> werden. Das Land will für Bau- und Restaurierungsarbeiten 5,6 Millionen Euro zur Verfügung stellen. </text><text>Der Verein "Freiheit e.V." hatte das Gebäude ab dem 1. Januar für mehr als einen Monat besetzt, weil er sich von den Planungen "ausgegrenzt" fühlte. Ein Mitglied war sogar zeitweise in Hungerstreik getreten.</text></qpdocument>


mje/jgu / 26.03.10 / ddp