Gemeinsame Erklärung der Stiftungen politischer Bildung

Politische Bildung hat den dauerhaften Auftrag, demokratisches Bewusstsein und politisches Engagement der Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Damit Demokratie lebendig bleibt, muss sich jede Generation neu die demokratischen Werte aneignen und das nötige staatsbürgerliche Wissen erwerben. Die Politische Bildungsarbeit der Stiftungen zielt auf Wissensvermittlung, Orientierung, Ermutigung und Befähigung zu zivilgesellschaftlichem Engagement und politischem Handeln.

Politische Bildung ist Teil des lebensbegleitenden Lernens. Über die Erlangung individueller beruflicher Kompetenzen imBildungssystem hinaus unternehmen die Träger der Politischen Bildung große Anstrengungen, auch soziale und gesellschaftspolitische Kompetenzen zu vermitteln.

Politische Bildung zielt auf die Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger, also auf ihre eigenständige politische Urteils- und Handlungskompetenz. Es verbietet sich, Bürgerinnen und Bürger als Objekte von Agitation oder Indoktrination behandeln zu wollen.

Politische Bildung hat die Komplexität gesellschaftlicher Zusammenhänge durch die Vermittlung vonWissen, Theoriezusammenhängen und Deutungsmustern verständlich zu machen. Insbesondere ihreWertorientierung macht deutlich, dass die politischen Verhältnisse gestaltbar sind.

Politische Bildung ist ein sozialer Prozess, ist Dialog, Befähigung zur Demokratie, Einübung von Toleranz in der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden und vor allem Motivation und Qualifizierung zum politischen Engagement.
Politische Bildungsarbeit der Stiftungen gewährleistet die öffentliche Zugänglichkeit ihrer Angebote für jede Bürgerin und jeden Bürger.

 

Auszug aus
„Gemeinsame Erklärung der
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.,
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.,
Friedrich-Naumann-Stiftung,
Hanns-Seidel-Stiftung e.V. und
der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.“
(November 1998);
Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V.
(beigetreten 2003):