Arbeitskreis „20 Jahre Friedliche Revolution“:
Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT), Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland, Gesellschaft für Zeitgeschichte e. V., Thüringer Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Thüringer Außenstellen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen; unterstützt von der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur u. a.
Referent: Wolfram Tschiche (Klinke)
Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) in Kooperation mit Katholischem Bildungswerk
Der 9. November war lange ein düsteres Datum. Ein bisschen aufgehellt durch die Novemberrevolution 1918, Giftgrün vom offiziellen „Tag des Chemiearbeiters in der DDR“, schmutziges Braun von Hitlers Putschversuch 1923 und böses Schwarz von der Reichspogromnacht 1938. Am Novemberdonnerstag 1989 war dafür keine Zeit. Nachmittags fand zum dritten Mal Donnerstags-Demo in der Erfurter Innenstadt statt: 17.00 Uhr Friedensgebete in vier Kirchen, dann großer Zug zur Kundgebung auf dem Domplatz.
Predigt: Pröpstin Elfriede Begrich
Vorbereitungsgruppe Ev. Kirchenkreis und Propstei Erfurt, Altkatholische Kirche; Friedensarbeit der EKM, Offene Arbeit Erfurt
Gesprächsabend mit Videoinstallation „Erfurter Domplatz 1989“, Texte von Jurek Becker und Bilder von Manfred Butzmann, Leitung: Pfarrerin Susanne Sydow
Ev. Kirchspiel Erfurt Süd-Ost
Predigt Pfr. i. R. Dr. Hans Jochen Genthe; Musik: Prof. Matthias Dreißig, Ernst Buchholtz, Werner Brunngräber
anschließend Podiumsgespräch mit
Barbara Sengewald (Frauengruppe / Neues Forum), Hans Donat (Friedensgebete, Kath. Kirche), Altpropst Dr. Heino Falcke (Vordenker der Reformbewegung), Sergej Lochthofen (SED-Bezirkszeitung „Das Volk“ / Thüringer Allgemeine), Moderation: Dr. Aribert Rothe
Ev. Kirchenkreis Erfurt in Kooperation mit Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT)
Die Pfarrer(innen) in Erfurt wollten in angemessener Weise auf die offiziellen Jubelfeiern zum 40. Jahrestag der DDR reagieren. So wurde aus der kleinen Wochenschlussandacht am Samstagabend in der Kaufmannskirche ein Gottesdienst, der wegen der viel zu vielen Besucher anschließend wiederholt werden musste. Nebenan im Posthof warteten die Wasserwerfer von Polizei und Kampfgruppen auf Anlässe zum Einschreiten gegen das Volk. Wie steht es um den Geist des Aufbruchs in scheinbar ausweglosen Situationen, wie es die christliche Botschaft inspirieren kann?
Referent: Friedrich Schorlemmer (Wittenberg)
Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) in Kooperation mit Katholischem Bildungswerk
„Freiheit erfüllt sich in der Verantwortung der Freien. Wer in die Freiheit entlassen ist, muss mit seiner Freiheit etwas anfangen können und wollen. Das Freiwerden von Bevormundung braucht das Wagnis der Selbstbestimmung und genereller Eigenverantwortung.“ (Friedrich Schorlemmer)
Propst i. R. Eberhard Schmidt und Pfr. Andreas Bertram, Königshain
Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) in Kooperation mit Katholischem Forum im Land Thüringen
Die Kirchen ermutigten nachdrücklich zum Bleiben und Verändern in der DDR. Andererseits kümmerten sich viele Seelsorger um die diskriminierten Ausreise-Antragsteller. Die unterschiedlichen Haltungen gingen auch in den kirchlichen Gemeinden und Gruppen konfliktreich auseinander.
Einführung: Pfr. Martin Montag und Dr. Hans-Joachim Döring, Magdeburg; Zeitzeugen: Hans Donat, Ilse Neumeister, Karl Metzner
Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) in Kooperation mit Katholischem Forum im Land Thüringen
Das wöchentliche Friedensgebet donnerstags 17.00 Uhr in der Erfurter Lorenzkirche wurde schon 1978 von evangelischen und katholischen Christen gegründet, die sich nicht mit der Einführung der Wehrkunde in den Schulen und der zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft abfinden konnten. 1989 wurde es zum Kristallisationsort der ersten Demonstration.
Gemeindeabend mit Barbara und Matthias Sengewald. Leitung: Pfr. Dr. Martin Remus
Ev. Kirchengemeinde Erfurt-Gispersleben
mit Dr. Aribert Rothe
Ev. Hochschularbeit Erfurt in Kooperation mit Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) und ESG Erfurt
Die Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 sollten zum Testfall für die Demokratie- und Reformfähigkeit der DDR werden. In Erfurt überprüften Mitglieder der Evangelischen Studentengemeinde, der Offenen Arbeit und der Oase einen großen Teil der 212 Wahllokale. Erstmals konnte der Wahlbetrug in einer Bezirksstadt bewiesen werden…
Einführung: Dr. Katharina Seifert (Dresden),
Zeitzeugen: Pfr. Dr. Karl-Heinz Ducke und Altpropst Dr. Heino Falcke, Moderation: Hubertus Staudacher und Pfarrer Dr. Aribert Rothe
Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) in Kooperation mit Katholischem Forum im Land Thüringen
Vor 20 Jahren, im April 1989, fand die „Ökumenische Versammlung der Christen und Kirchen in der DDR“ ihren Abschluss. Im Rückblick interpretieren viele ihre Ergebnisse als Auftakt für die Friedliche Revolution von 1989. Die Ergebnisse der einjährigen Beratungen von Basisgruppen, Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in der DDR über aktuelle Probleme christlicher Weltverantwortung gewannen ungeahnte gesellschaftliche Bedeutung. Die Dreiheit des konziliaren Prozesses: Gerechtigkeit – Frieden – Bewahrung der Schöpfung ist nach wie vor aktuell. Wie geht es damit weiter?
Buchpräsentation von Dr. Steffen Raßloff (Erfurt) und Zeitzeugengespräch mit Dr. Aribert Rothe
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Kooperation mit Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“ (EEBT) und ESG
Der Historiker Dr. Steffen Raßloff trägt erstmals das historische Geschehen der friedlichen Revolution und der Landesgründung in Thüringen 1989/90 im Überblick zusammen. Von Beginn an hatte sich das Streben nach Freiheit und Einheit mit dem Wunsch nach Wiederherstellung eines Landes Thüringen verknüpft, wie es 1952 aufgelöst worden war. Am 3. Oktober 1990 trat auch das Bundesland Thüringen ins Leben.