In vielen Schränken und Kartons schlummern noch Texte, Notizen, Protokolle, Briefe, aber auch Fotos und Samisdat-Erzeugnisse aus der Opposition und dem Widerstand in der DDR. Darunter auch Stasi- oder andere Originalunterlagen, die in den „wilden“ Zeiten von 1989 „verloren“ gegangen sind. Viele derer, die damals in oppositionellen Gruppen tätig waren, haben die Materialien aufgehoben, die ihre damaligen Aktivitäten dokumentieren, da sie um die Bedeutung dieser Unterlagen für unsere Geschichte wissen.
Aber wem nützt es, wenn sie ungenutzt und unsortiert verstauben?
Deshalb wollen wir alle auffordern, derartige Materialien in geeignete Archive abzugeben. Nur so ist es in Zukunft möglich, ein lebendiges und realistischen Bild von der DDR-Diktatur und widerständigen Tendenzen zu zeichnen und Wissenschaft, aber auch anderen Darstellungsformen Material an die Hand zu geben, die Erinnerung lebendig zu halten. Selbstzeugnisse der DDR-Opposition haben für die historische Forschung und Aufarbeitung der SED-Vergangenheit eine besonders große Bedeutung, da sie die einzigen authentischen Überlieferungen widerständigen Handels und Denkens sind, die aus der DDR gesichert werden konnten. Als unentbehrliche historische Quellen stellen sie zudem ein unersetzliches Korrektiv zur den Stasi-Unterlagen und Staats- und Parteiakten dar.
In den Archiven werden die Materialien katalogisiert und einer Nutzung für Wissenschaft, Dokumentationen, Film, Ausstellungen, Seminare usw. zugänglich gemacht. Eine Online-Übersicht der Bestände ermöglicht die Recherche von außerhalb.
Durch Überlassungsverträge werden Konditionen vereinbart, die eine weitere Nutzung der Leihgeber oder Überlasser ermöglichen, die sonstige Nutzung regeln, Urheberrechte berücksichtigen und Missbrauch weitgehend ausschließen.
Wir empfehlen folgende drei unabhängige Archive von Aufarbeitungsvereinen:
Darüber hinaus gibt es Archivsammlungen an Gedenkstätten und ähnlichen Einrichtungen. Diese empfehlen sich für Akten, die einen unmittelbaren lokalen Bezug dazu haben.
Originale Unterlagen des MfS sind an die zuständigen BStU-Einrichtungen zurückzugeben.
Unterzeichner
Kontakt: Bürgerkomitee 15. Januar e.V. Christian Booß 0171-5311140, bueko_1501_berlin(at)web.de