Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
Allerheiligenstraße 15a
099084 Erfurt
Tel.: 0361/ 22248470
in Kooperation mit der
Friedrich- Naumann- Stiftung für die Freiheit/ Thüringen
Einladung zum Seminar:
"Europa am Scheideweg: Besteht die Gefahr einer Renationalisierung Europas?"
Termin: 08.03. 2014, 09.30 - 16.00 Uhr
Ort: Collegium Maius, Kleiner Saal, Michaelisstraße 39, 99084 Erfurt:
Referenten: Matthias Purdel (Opernchorsänger, Friedrich-Naumann-Stiftung/ Thüringen; Erfurt), Wolfram Tschiche (Philosoph, Theologe, Klinke OT Badingen)
Seminarleitung: Annelie Hollmann, Wolfram Tschiche
Seminarprogramm:
Samstag, 08.03. 2014
09.30 - 09.45 Uhr
Begrüßung, Vorstellungsrunde, Einführung in das Seminar
09.45 - 11.00 Uhr
Bürokratisches Monster EU: Wird das Leben der EU- Bürger von anonymen Vormündern in Brüssel bestimmt?
Demokratiedefizit in der EU: Ist die EU durch einen Mangel an demokratischer Legitimation bedroht?
11.00 - 12.30 Uhr
Die EU- ein neoliberales Projekt: Entwickelt sich die EU in eine Welt sozialer Kälte?
Europas Versagen in der Krise: Versagt die EU angesichts der Staatsschuldenkrise?
Rückkehr zu den nationalen Währungen: Ist der Euro mit einem schwerwiegenden Konstruktionsfehler behaftet?
12.30 - 13.15 Uhr Mittagessen
13.15. - 14.30 Uhr
EU- Erweiterung ohne Reformen: Ist die EU durch Überdehnung gefährdet?
Ein Blick von außen: Warum ist der "Europäische Traum" dem "Amerikanischen Traum" vorzuziehen?
14.30 - 14.45 Uhr Kaffeepause
14.45 - 16.00 Uhr
Abschlussdiskussion: Gibt es gute Gründe für die Fortsetzung des europäischen Projektes?
Für ein Mittagessen bitten wir um einen Beitrag von 8 € pro Person.
Bei Interesse melden Sie sich/ meldet Euch bitte bis zum 02.03. 2014 verbindlich an bei
Annelie Hollmann: a.hollmann@eebt.de, Tel.: 0361/ 222248470
Bitte informieren Sie/ informiert auch mich über Ihre/ Eure Anmeldung:
w.tschiche@t-online.de
Wolfram Tschiche
Zum Inhalt des Seminars:
Angesichts der Finanz- und Schuldenkrise innerhalb der Europäischen Union und der sie begleitenden wirtschaftlichen, politischen und sozialen Turbulenzen, welche ihren Zusammenhalt gefährden könnten, stellt sich die Frage nach den guten Gründen für die Fortsetzung des europäischen Projekts.
Die Gründer der supranationalen europäischen Institutionen hatten verstanden, das dauerhafter Frieden auf unserem Kontinent nur durch die Überwindung des Nationalismus geschaffen werden kann. Die in die Zukunft weisende Vorstellung war, die Nationalstaaten durch enge Verflechtung ihrer Ökonomien Schritt für Schritt zur Preisgabe ihrer Souveränität zu veranlassen, bis sie schlussendlich in einem grenzenlosen Europa aufgehen.
Somit stellt die europäische Integration weltgeschichtlich den einmaligen Versuch dar, in einem gigantischen Laborversuch ein Modell für Frieden, Gerechtigkeit und Humanität zu schaffen, welches der ganzen Welt als Vorbild dienen könnte.
Gegenwärtig jedoch erweist sich das europäische Projekt so umstritten wie nie zuvor. Das Scheitern der Europäischen Union ist ein realistisches Szenario. Nach einigen Jahren der Krise gilt sie vielen als Auslaufmodell, als Inbegriff ausufernder Bürokratie und damit der Fremdbestimmung, als Wohlstandsgrab.
Es steht inzwischen nicht nur der Euro auf dem Spiel, sondern die Fortsetzung der Europäischen Integration bzw. Existenz der EU, welche von nationalistischen und rechtspopulistischen Parteien in vielen Mitgliedsländern der Europäischen Union in Frage gestellt wird.
Während des Seminars wollen wir der Stichhaltigkeit der europaskeptischen Einwände nachgehen und auf diesem Hintergrund danach fragen, welche guten Gründe für die Fortsetzung des europäischen Projekts sprechen.
Es kommen unterschiedliche Methoden und Medien zum Einsatz u.a. unter Arbeitstexte verschiedener Autoren (u.a. Rifkin, Habermas, Menasse, Enzensberger, Verhofstadt, Balibar)
Sie sind herzlich eingeladen, sich an dieser Diskussion zu beteiligen.