Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie sind herzlich eingeladen am 9. September 2017 um 19.30 Uhr zur Vorpremiere der rbb-Dokumentation
Der Fall Wolfgang Schnur – ein unmögliches Leben
Wolfgang Schnur war eine der schillerndsten DDR-Figuren: Als freiberuflicher Rechtsanwalt vertrat er politisch Verfolgte und Wehrdienstverweigerer vor Gericht, beriet die Leitung der Evangelischen Kirche und verriet als Stasi-Spitzel alle miteinander an das Ministerium für Staatssicherheit. Gierig nach Anerkennung ließ er sich sowohl von kirchlichen Gremien, als auch dem Mielke-Ministerium hofieren. Auf dem Höhepunkt seiner gegensätzlichen Karrieren wurde er 1989/90 Vorsitzender des neu gegründeten Demokratischen Aufbruch und wäre beinahe der erste frei gewählte Ministerpräsident der DDR geworden. Aber die Stasi selbst verhinderte das: Sie gab Wolfgang Schnur öffentlich als einen der ihren bekannt. Damit waren die Karrieren des Wolfgang Schnur beendet.
Einige Monate vor seinem Tod - im Januar 2016 - gab Schnur dem Filmemacher Alexander Kobylinski - selbst ehemaliger Mandant von Schnur - ein bisher unveröffentlichtes Interview. In dem 45-minütigen Film äußert sich Schnur zu seiner Rolle als Rechtsbeistand in der Diktatur sowie zu seiner Arbeit innerhalb der Evangelischen Kirche und der Tätigkeit für das MfS, ergänzt durch Erinnerungen von Kirchenvertretern und ehemaligen Mandanten.
Im Anschluss an den Dokumentarfilm von Alexander Kobylinski (1964-2017) diskutieren mit dem Publikum:
Prof. Jürgen Haase, Berlin, Filmproduzent und geschäftsführender Gesellschafter des Wilhelm Fraenger-Instituts
Andreas Ilse, Finne und Lothar Rochau, Halle, ehemalige Mandanten von Wolfgang Schnur
Moderation:
Birgit Neumann-Becker, Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Sachsen-Anhalt
Am Klavier:
Lora Kostina
Termin: 9. September 2017, 19.30 Uhr
Ort: Kulturscheune Knapendorf, Zur Mühle 3, 06258 Knapendorf (OT der Gemeinde Schkopau)
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter:
Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Sachsen-Anhalt, Zeit-Geschichte(n) e.V. Halle, Kulturscheune Knapendorf und Robert-Havemann-Gesellschaft. Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch den Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Ruschestr. 103, Haus 17
10365 Berlin
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Telefon: 030-447 108 11
www.jugendopposition.de
www.revolution89.de
www.havemann-gesellschaft.de
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Robert-Havemann-Gesellschaft verwendet werden.