Zwischen 1963 und 1965 verlief in Frankfurt der 1. Auschwitzprozess gegen 22 Angeklagte. Für viele der 360 Zeugen, ehemalige Überlebende, war dieser Prozess äußerst belastend: Sie durchlebten Einzelheiten der Verbrechen 20 Jahre später nochmals und immer wieder wurden ihre Aussagen in Frage gestellt. Die Angeklagten hingegen schützten sich durch ihre Aussage gegenseitig und plädierten auf die Durchführung von „Befehl und Gehorsam“. Nach 2 Jahren wurden die Urteile gesprochen. Für viele Opfer ein Hohn angesichts des Ausmaßes der begangenen Verbrechen und Morde im Vernichtungslager Auschwitz. Weitere Prozesse folgten.
Der Vortrag soll das Zustandekommen und den Verlauf der Auschwitzprozesse aufzeigen, die Auseinandersetzung der Justiz mit den Tätern und den Umgang mit den Zeugen darstellen und beurteilen welche Resultate davon abgeleitet werden können.