O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
(Im katholischen Gotteslog S. 86, Nr. 19-4)
Das Friedensgebet stammt aus Frankreich. Der älteste Beleg ist die Zeitschrift „La Clochette“ (Nr. 12, Dezember 1912, S. 285) ohne Angabe eines Autors. Seit 1927 wird als Autor des Gebets oft Franz von Assisi genannt, aber es gibt keine historischen Quellen für diese populär gewordene Zuschreibung. Eine lateinische oder mittelalterliche italienische Version des Gebets ist nicht bekannt.
Versöhnungsgebet von Coventry | The Coventry Litany of Reconciliation |
Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. | All have sinned and fallen short of the glory of God.
|
Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: | The hatred which divides nation from nation, race from race, class from class, |
Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist: | The covetous desires of people and nations to possess what is not their own, |
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet: | The greed which exploits the work of human hands and lays waste the earth, |
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen: | Our envy of the welfare and happiness of others, |
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge: | Our indifference to the plight of the imprisoned, the homeless, the refugee, |
Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht: | The lust which dishonours the bodies of men, women and children, |
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott: | The pride which leads us to trust in ourselves and not in God, |
Seid untereinander freundlich, herzlich, und vergebt einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Christus! | Be kind to one another, tender-hearted, forgiving one another, as God in Christ forgave you! |
Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry (England) am 14./15.November 1940 durch deutsche Bombenangriffe ließ der damalige Domprobst Richard Howard die Worte "Vater vergib" in die Chorwand der Ruine meisseln. Das Gebet wurde 1959 formuliert und wird seitdem an jedem Freitagmittag um 12 Uhr im Chorraum der Ruine der alten Kathedrale in Coventry und in vielen Nagelkreuzzentren der Welt gebetet.
Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
Unsere Aufgabe ist es, daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnloser Trennung nach Rasse,
Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns den Mut und die Voraussicht,
schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
auf dass unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz
den Namen „Mensch“ tragen.
(im katholisches Gotteslob Nr. 20.1)
Our earth is but a small star in the great universe.
Yet of it we can make, if we choose, a planet
unvexed by war, untroubled by hunger or fear,
undivided by senseless distinctions of race, color or theory.
Grant us that courage and foreseeing
to begin this task today
that our children and our children's children
may be proud of the name of man.
Das so genannte "Gebet der Vereinten Nationen" stammt aus dem Jahr 1942. Verfasst wurde es von dem amerikanischen Schriftsteller und Pulitzer-Preis-Träger Stephen Vincent Benét (1898-1943).
"The United Nations Prayer" war Teil einer Radioansprache von Präsident Franklin D. Roosevelt zum "Flag Day" am 14. Juni 1942. (Der Flag Day wird in den Vereinigten Staaten als Gedenktag an die Einführung der Nationalflagge Stars and Stripes am 14. Juni 1777 gefeiert.) Er nahm in seiner Ansprache 1942 Bezug auf die am 1. Januar 1942 unterzeichnete "Deklaration der Vereinten Nationen". Als eigentliches Gründungsdatum der Vereinten Nationen gilt der 24. Oktober 1945.
Liturg:
Frieden – das ist die Verheißung Gottes.
Gott will Schalom – Frieden – für die ganze Erde.
Dieser Frieden ist unsere Perspektive und unser Weg.
Kein anderer schenkt ihn uns als Gott
Er spricht uns seinen Frieden zu.
Deshalb sage ich euch:
Friede sei mit euch!
Alle: Friede sei mit dir!
Liturg:
So lasst uns im Namen Gottes
gegenseitig den Frieden zusprechen:
Alle (tauschen den Friedensgruß miteinander aus): Friede sei mit dir!
Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott zu unsern Zeiten
es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten
denn du unser Gott alleine.
Gotteslob (katholisches Gesangbuch) 7.4
Wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes
- dass er unsere Vorurteile abbauen kann
ja die Vorbeurteilung und Vorverurteilung von Menschen, deren Motivation zu ihrem Handeln wir nicht kennen.
WIR GLAUBEN
- dass er unsere Gewohnheiten ändern kann
damit wir nicht an Althergebrachtem hängen bleiben, sondern uns öffnen können für neue Wege, auf die uns Gott weisen will.
WIR GLAUBEN
- dass er unsere Gleichgültigkeit überwinden kann
mit der wir abstumpfen angesichts der Nöte i. d. Welt und unsere Zeugniskraft als Salz und Licht verlieren.
WIR GLAUBEN
- dass er uns Phantasie zur Liebe geben kann,
damit der Wille danach, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, in uns keinen Raum gewinnen kann und wir unser Handeln v. Liebe u. Verständnis bestimmen lassen
WIR GLAUBEN
- dass er uns Warnung vor dem Bösen geben kann
damit wir sensibel bleiben unterscheiden zu können, was gut ist zu tun und was schädlich ist zu tun
WIR GLAUBEN
- dass er uns Mut für das Gute geben kann
damit wir nicht angesichts der großen Probleme resignieren und kraftlos werden
WIR GLAUBEN
- dass er unsere Traurigkeit besiegen kann
die uns lähmt, Wichtiges voller Glaubenszuversicht u. Hoffnung zu tun
WIR GLAUBEN
- dass er uns Liebe zu Gottes Wort geben kann
weil wir alle Kraft und Ermutigung aus Seiner Frohen Botschaft empfangen und sie uns Wegweisung gibt.
WIR GLAUBEN
- dass er unsere Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann,
als wären wir zu unbedeutend und zu schwach als Boten des Friedens und der Versöhnung im Namen unseres Herrn.
WIR GLAUBEN
- dass er uns Kraft in unserem Leid geben kann,
mit der Erfahrung, das Gott uns nicht davor bewahrt, aber uns hindurchführt und begleitet, uns Kraft zur Überwindung gibt.
WIR GLAUBEN
- dass er uns Geschwister an die Seite geben kann
mit der Erfahrung, daß wir als zwei oder drei, als Gemeinde, IHN mitten unter uns wissen und miteinander und füreinander auf dem Weg bleiben.
WIR GLAUBEN
- dass er unser Wesen durchdringen kann
So beten wir gemeinsam um Frieden und Gerechtigkeit.
Gotteslob (katholisches Gesangbuch) 19.4 (S. 86)
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
damit ich nicht dem Irrtum unterliege, aus mir selbst heraus Frieden schaffen zu können.
Lass mich dein Werkzeug sein, das etwas ausrichten darf nach deinem Willen
2 dass ich Liebe übe, wo man hasst,
weil das beste Zeugnis für deine Frohe Friedensbotschaft die Liebe ist, die zwischen die Fronten getragen wird
3 dass ich verzeihe, wo man beleidigt,
denn Gott hat mir zuerst vergeben, so dass ich frei sein kann, zu stetigem Neubeginn zu verhelfen
4 dass ich verbinde, da wo Streit ist,
weil wir nicht ruhig bleiben wollen, wenn wir vermittelnd zueinander führen können
5 dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist,
denn nur in Klarheit und Aufrichtigkeit können Versöhnung und Frieden gedeihen
6 dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht,
weil wir wissen, dass der Glaube an den Frieden mit und durch Gott die stärkste rettende Kraft ist
7 dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
denn Resignation ist lähmend, Gottes Geist lässt uns Ermutigung und Hoffnung zukommen als starke motivierende Kraft
8 dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert,
weil wir beauftragt sind ,das Licht der Epiphanie, die Frohe Botschaft Gottes, hinein zu tragen in dämonische totbringende Zustände
9 dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
damit wir in Trübsinnigkeit, Sorge und Schwermut ermutigende Impulse zu neuer Freude an dem vom Schöpfer geschenkten Leben gelangen.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Allein den Betern kann es noch gelingen
Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.
Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.
Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,
Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.
Reinhold Schneider schrieb dieses Gedicht mit 33 Jahren. Er hat damit gegen den Faschismus und seinen Größenwahn angeschrieben und wäre 1945 wohl auch ein Opfer des Nationalsozialismus geworden– Reinhold Schneider sollte wegen Hochverrats der Prozess gemacht werden -, wenn nicht das Kriegsende ihn vor einem ähnlichen Schicksal wie Dietrich Bonhoeffer bewahrt hätte.
1936 ist dieses Sonett, das Tiefen des Seins der damaligen Situation anspricht und eine zentrale Wahrheit unseres Lebens, des menschlichen Lebens überhaupt ausspricht, entstanden. Während der Nazi-Herrschaft wurde es in Deutschland heimlich weitergegeben Er hat durch illegale Schriften im 3. Reich viele Menschen getröstet und gestärkt.
Schneider wurde 1903 in Baden-Baden geboren. Er wurde katholisch erzogen, stand aber zunächst dem christlichen Glauben fern. Er war ein schwermütiger, komplizierter Mensch. Er litt unter der Not in der Welt. So zog ihn zunächst der Pessimismus Schopenhauers und anderer Philosophen an.
Ab 1928 war Schneider als freier Schriftsteller tätig. Er schrieb Aufsätze, Bücher, Gedichte und Dramen. Zunächst wohnte er in Potsdam. Ab 1938 bis zu seinem Tod lebte er in Freiburg. Geheiratet hat er nicht. [2] Eine Jugendfreundin begleitete ihn als Lebensgefährtin. 1937 entschied sich Schneider bewusst für den christlichen Glauben in der katholischen Kirche.
Unter Hitler wurde Schneider mit einem Schreibverbot belegt[3]. Aber in geheim gedruckten oder handgeschriebenen Gedichten und Erzählungen kritisierte er die Nazidiktatur. Mit Werner Bergengruen u. a. stand Schneider im Zentrum des katholischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. 1944 wurde Schneider wegen Hochverrats angeklagt. Mit knapper Not entging er infolge des baldigen Kriegsendes dem Tod. [5] Nach 1945 bekam Schneider viele Ehrungen. Er starb 1958.
1 Wir bitten dich für alle, die aus der DDR ausgebürgert wurden oder geflohen sind und bis heute unter den Folgen und der Trennung von Freunden und Familien leiden.
2 Wir bitten dich für alle Menschen in der Welt, die vor Krieg, Hunger und Verfolgung fliehen, alles aufgeben müssen und keine neue Heimat finden.
Kyrie…
3 Wir bitten dich für alle, die sich in der DDR nicht anpassen wollten und ein Leben in Unfrieden und Unsicherheit auf sich genommen haben, statt Karriere zu machen.
4 Wir bitten dich für alle Menschen in der Welt, die sich gegen Unrecht, staatliche Willkür und Korruption auflehnen und damit ihr Leben und das ihrer Familien aus Spiel setzen.
Kyrie…
5 Wir bitten dich für alle, die bis heute unter dem In der DDR erlittenen Unrecht leiden und nicht zu einem versöhnten Leben finden können. Schenke ihnen die Kraft der Versöhnung.
6 Wir bitten dich für alle Menschen unserer Erde, die unter Krieg, Vertreibung, Hunger und Verfolgung leiden. Sei du bei ihnen.
Kyrie…
7 Wir bitten für die jungen Menschen unserer abendländischen Kultur, die verführt und verblendet werden und sich dem Terrorismus anschließen. Öffne ihre Augen und lass sie das Unrecht erkennen.
8 Wir bitten dich für alle Kinder, die in der Welt für Krieg und Mord als Kindersoldaten herangezogen werden. Schenke ihnen ihrer Kindheit zurück.
Kyrie…
9 Wir bitten dich, dass wir Toleranz mit allen, die nicht in unser Lebensbild passen, leben können.
10 Wir bitten dich für alle, die weltweit wegen Intoleranz, sei es wegen Religon, Hautfarbe, sexueller Ausrichtung, Geschlecht oder einfach nur dem Anderssein verfolgt werden.
Kyrie…
11 .Wir bitten dich für die künftig Regierenden in Thüringen, dass sie sich um Ausgleich und Bewältigung der Vergangenheit bemühen und um kluge Entscheidungen für die Zukunft treffen.
12 Wir bitten dich für alle Regierungen dieser Welt, dass sie Ausgrenzungen überwinden, Frieden schaffen und Vielfalt zur Gestaltung ihrer Politik machen.
Kyrie…
13 Wir bitten dich für die Kirchen in Thüringen, dass ihren Repräsentanten vorbildhaft gelingt für Versöhnung und ein friedliches Miteinander aller einzustehen.
14 Wir bitten dich für die Kirchen dieser Welt, dass es ihren Repräsentanten gelingt, ihr Leben und Wirken für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gemeinsam in unsere eine Welt hinauszutragen.
Kyrie…
15 Du bist unser allmächtiger Gott. Du hast viele Namen. Wir bitten dich, uns Christen, den Muslimen, den Juden, allen anderen religiösen Gruppen und Menschen Herz und Auge zu öffnen zur Aussöhnung in Liebe, Toleranz und einem Miteinander in Frieden.
(16) Lass uns gemeinsam beten:
Vater unser
(Das Gebet wurde von Mathias Ladstätter und MAtthias Sengewald anlässlich des Friedensgebetes am 4. 12. 2014 zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution und der ersten Stasi-Besetzung in Erfurt verfasst.)
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Bitte beachten sie, dass sich evtl. gegenüber der hier links aufgeführten Liste kurzfristige Änderungen ergeben können.
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